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Heimkehr
Ich hatte die Nase voll. Inzwischen hielt der Computer höchstens noch ein paar Tage durch, bevor er streikte und ich mich wieder um ihn kümmern musste. Mit dem Handrücken wischte ich mir den Schweiß von der Stirn. Jedes Mal, wenn der Rechner verrückt spielte, wirkte sich das auf die Temperaturkontrolle der Umwälzanlage aus. Diesmal war es besonders schlimm – die Temperatur hatte fast 30° C erreicht.
Mürrisch startete ich den Computer neu und betrachtete desinteressiert die Anzeigen auf dem Bildschirm. Es war nichts Ungewöhnliches zu entdecken. Wie es schien, würde ein einfacher Neustart überraschenderweise die Probleme lösen. Sonst kostete es mich oft Stunden, dieses Ding wieder in die Spur zu bringen.
Sowie die Systeme nach und nach wieder online waren, erhielt ich auch Zugriff auf die Steuerung der Umweltparameter. Ich regelte die Temperatur zurück auf angenehme 20° C und blieb in meinem Sessel sitzen, bis es spürbar kühler wurde. Ich hatte schließlich auch nichts Besseres zu tun.
Einige Zeit später blickte ich mich um. Die Zentrale glich einer Müllhalde. Und ehrlich? Ich verspürte auch kein Verlangen, daran etwas zu ändern. Was spielte es noch für eine Rolle?
Wenn ich an den Enthusiasmus dachte, mit dem wir vor ein paar Jahren gestartet waren. Ich brachte meinen Kontursessel in eine bequeme Liegeposition und begann zu dösen. Das machte ich in letzter Zeit immer häufiger und dabei tauchten meine Gedanken oft in die Vergangenheit, als diese ganze Misere begann.
Mir waren die endlosen Diskussionen noch gut in Erinnerung, ob es intelligentes Leben in den Weiten des Alls geben würde. Jeder hatte dazu seine besondere, eigene Meinung. Das alles war vorbei, als die großen Radioteleskope in den Anden und auch das Very large Array in New Mexico plötzlich Signale aufgefangen hatten, die nur als Antwort auf die zahllosen Sendungen zu interpretieren waren, die man von der Erde ins All abgestrahlt hatte.