Dieb, auf nimmer und ewig

 
Al setzte sich auf die Parkbank und streckte die Beine weit von sich. Er musste sich einfach etwas Ruhe gönnen, nach diesem hektischen Morgen. Eigentlich hieß er Alexander Makowiak, doch er hasste diesen Namen. Man kannte ihn überall in der Szene nur als Al. Einen ordentlichen Beruf hatte er zwar gelernt, doch als Einzelhandelskaufmann verdiente man nicht sonderlich viel. Er hatte sich anders orientiert. Sein größter Aktivposten war die Geschicklichkeit seiner Finger. Al lebte von Taschendiebstählen, und wenn es sich ergab, auch von diversen Ladendiebstählen. Er kam gut zurecht und lebte eigentlich nicht schlecht.
Er blickte sich um und als er erkannte, dass niemand in der Nähe war, holte er die Beute des Morgens hervor und checkte sie durch.
Es war einfach lächerlich, wie manche Leute ihre Brieftaschen trugen. Es war fast eine Beleidigung für einen filigranen Künstler wie ihn. Ohne großes Interesse öffnete er die erste Brieftasche und sah sie mit Kennerblick durch. Zwei Fünfziger steckten im hinteren Fach. Al nahm sie heraus und steckte sie in seine Jackentasche. Der ganze Rest bestand aus diversen Plastikkarten. Er hasste diese Karten. Zwar hatte Al bereits mit dem Gedanken gespielt, auch ins Kartenbetrugsgeschäft einzusteigen, doch hatte er es immer wieder verworfen. So lange die Leute noch genügend Bargeld mit sich herumtrugen, kam er zurecht. Achtlos warf er die Geldbörse in den Papierkorb neben der Bank, zog eine schicke Armbanduhr hervor und betrachtete sie, als er von der Seite angesprochen wurde.
"Geiles Teil."
Als Blick wandte sich dem Sprecher zu. Er hatte überhaupt nicht mitbekommen, dass sich jemand zu ihm gesetzt hatte. Er nahm sich vor, demnächst aufmerksamer zu sein.
 
 

Auf der anderen Ecke der Bank saß ein junger Mann mit blauen, struwweligen Haaren, einer speckigen, alten Lederjacke, auf die mit weißer Farbe "Ramones" aufgesprüht war. Dazu trug er eine enge Hose mit Leopardenaufdruck und schmuddelige Converse-Chucks. Er machte - alles in allem - den Eindruck eines Punks. Al rümpfte die Nase.
"Kümmere dich um deinen eigenen Kram", sagte er ablehnend.
Der Punk spie auf den Boden, zog seine Nase hoch und sah dann interessiert herüber. Lässig schlug er die Beine übereinander und legte einen Arm auf die Lehne der Bank.
"Die Geschäfte gehen gut, was?", sagte er. "Sieht teuer aus. Haste eigentlich keinen Schiss, dass se dich dabei ma' hochnehmen?"
"Ich sagte bereits, du sollst dich um deinen eigenen Kram kümmern", sagte Al gefährlich leise. "Anders ausgedrückt: verpiss dich! Vielleicht hast du es jetzt geschnallt."
"Klar, habe ich das geschnallt", sagte der Punk, "Ich bin ja nicht dämlich. Ich hab gleich gecheckt, dass das Zeug gezogen ist. Is dat eigentlich schwer - ich meine: den Leuten einfach alles aus der Tasche zu zieh'n?"
"Ich warne dich", sagte Al. "Wenn du nicht sofort die Fliege machst, werde ich er dir noch ganz anders erklären."
Der Punk sah ihn einen Moment überrascht an, dann lachte er los.
"Du drohst mir", sagte er lachend. "Das ist echt geil. Du hast ja überhaupt keine Ahnung, aber er hatte mir das ja schon gesagt."
"Wer hat dir was gesagt?", fragte Al misstrauisch.
"Das du ein altes Arschgesicht bist, Al."
"Woher kennst du meinen Namen?", fragte Al. Allmählich wurde ihm dieser jämmerliche Kerl unheimlich. "Rede!"
"Okay, er hat es vielleicht anders ausgedrückt", sagte der Punk. "Aber gemeint hat er es so."
"Wer, verdammt noch mal?"
"Nat, der ist sonst zuständig. Ich mach das ja nur als Vertretung - und weil ich wohl zu viel Scheiß gebaut habe."
"Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr", sagte Al. "Kannst du nicht mal Klartext reden?"
"Mann, Alter, du kannst einem schon auf den Sack gehen", sagte der Punk. "Aber warum soll ich's dir nich' erzählen? Ich muss da ja jetz' sowieso durch. Also: Ich hab mit so'n paar Typen ne Trinkhalle geknackt, weil wer den Sprit haben wollten. Auf einmal tauchten die Bullen auf und wer mussten türmen."
"Da hat dich die Polizei geschnappt?", vermutete Al.
"Blödsinn! Du glaubst echt, die würden mich schnappen? Nee, dat war anders. Wir mussten über eine Mauer turnen, um die abzuhängen. War ganz schön hoch. Ich verlor das Gleichgewicht."
"Dann haben sie dich doch gepackt", sagte Al.
"Mein Gott, nein! Ich fiel halt runter und das wars."
"Wie: das wars?", fragte Al. "Was ist denn nun passiert?"
"Mensch, du schnallst auch wirklich nix, Al. 'Das wars' heißt 'das wars'. Was ist daran so schwer? Licht aus, Game over, tot - das heißt es."
Al spürte, wie sich ihm langsam die Nackenhaare aufstellten und eine unerklärliche Kälte über sein Rückgrat wanderte. Er schluckte.
"Du ... du warst wirklich tot?"
Der Punk nickte. "Ich geh ma' davon aus, dat ich noch immer tot bin. Sonst müsste ich diesen bekloppten Job hier nich machen."
"Was für ein Job? Wer bist du?"
"Ach, ich hatte mich nich vorgestellt, ne? Also du kannst mich Jake nennen. So heiß ich zwar nich, aber so haben mich die Typen immer genannt, mit denen ich immer rumhing. Ist mir aber auch scheißegal, wie du mich nennst. In ein paar Tagen bin ich sowieso wieder weg - wenn Nat zurück ist."
"Langsam nervt mich dein dummes Gelaber", sagte Al. "Ich muss jetzt weiter."
Er erhob sich.
Jake erhob sich ebenfalls. "Dann werd ich dich wohl begleiten."
"Jetzt reichts!", entrüstete sich Al. "Ich gehe jetzt da lang und ich möchte dich Freak nicht gleich wieder hinter mir entdecken."
Jake grinste böse. "Du brauchst mich nicht zu entdecken, du Blödmann. Ich werde garantiert hinter dir sein - jedenfalls, so lange Nat nicht da ist. So war der Deal."
Al sah Jake nur noch verständnislos an.
"Du raffst es echt nicht, oder? Nat ist dein Schutzengel und im Moment darf er sich etwas erholen. Dafür musste ich diesen Job übernehmen - vertretungsweise - quasi als Wiedergutmachung für den Scheiß, den ich früher gemacht habe."
"Du ... du ... du bist mein Schutzengel?", fragte Al. "Du? Ein Punk?"
"Ich konnt's mir nich aussuchen", sagte Jake. "Meinst du, ich würde freiwillig hinter so nem Schmalspurganoven wie dir herlaufen? Ist so ne Art Bewährung."
Al sah sich nach allen Seiten um.
"Wo ist das Kamerateam? In welcher verdammten Sendung bin ich gleich? Du willst mich doch verarschen ..."
"Keine Kamera", sagte Jake, "kein Fake. Ob du es wahrhaben willst oder nicht: Ich muss in den nächsten paar Tagen auf dich aufpassen."
"Schutzengel", sagte Al. "Ausgerechnet du. Ich will dir mal was sagen: Ich glaube nicht an solchen Quatsch. Such dir einen anderen, dem du so was auftischen kannst."
"Die Frage ist sicherlich nicht, ob du daran glaubst", sagte Jake. "Es gibt Dinge, die existieren auch unabhängig davon, ob die Menschen daran glauben. Finde dich damit ab. In den nächsten Tagen hast du mich am Hals. Und - ach ja - wundere dich nich, wenn andere Leute mich nich sehen können. Wenn ich nich will, kannst sogar du mich nich sehen. Aber ich garantiere dir, dass ich da sein werde. Ich hab nämlich keinen Bock, beim nächsten Mal wieder so einen Typen wie dich zu bekommen."
Al war es allmählich leid. Er blickte sich noch einmal um, ob nicht doch irgendwo jemand mit einer Kamera aus dem Gebüsch kam, doch es war niemand zu sehen. Als er sich wieder zu Jake umblickte, war dieser verschwunden.
"Jake?", fragte er forschend. Es konnte einfach nicht sein, dass dieser Kerl in dem kurzen Augenblick vollkommen aus seinem Sichtbereich verschwinden konnte. Er erhielt keine Antwort.
Achselzuckend holte er den Rest seiner morgendlichen Beute hervor und entnahm jeweils nur das Bargeld. Die Geldbörsen entsorgte er schnell im Papierkorb, dann machte er sich auf den Weg. In der Innenstadt herrschte nun der mittägliche Stress. Menschen machten Mittagspause und erledigten ihre Einkäufe. Jedermann hetzte von einem Ort zum anderen. Es würde Gedränge geben und das war der Ort, wo sich ein Taschendieb zu Hause fühlte.
Das eigenartige Gespräch im Park war schnell wieder vergessen, als Al sich auf die Lauer legte und potenzielle Opfer ausspähte. Er war wählerisch. Immer schätzte er das Risiko für sich ab und wenn es ihm zu groß erschien, suchte er sich lieber ein neues Opfer.
Als er plötzlich eine ältere Frau erblickte, die mit schwer bepackten Einkaufstaschen über die Straße schlenderte, glaubte er, seinen Augen nicht zu trauen. Sie hatte doch allen Ernstes ihre Geldbörse oben und ganz offen auf ihrer Tasche liegen. Das war ein Geschenk, an dem ein anständiger Dieb nicht vorbeigehen konnte. Leider war die Frau auf der anderen Straßenseite und er musste sich beeilen, sie nicht aus den Augen zu verlieren. Schnell rannte er über die Straße und schlich sich von hinten an die Frau heran. Die Geldbörse im Vorübergehen zu greifen war ein Kinderspiel. Sie machte einen sehr prallen Eindruck und nach seiner Erfahrung hielten es ältere Leute nicht so sehr mit Plastikgeld. Sie vertrauten nur echtem, also Bargeld. Zügig ging er weiter und versuchte in der Menge unterzutauchen, als ihm auf dem Gehweg ein Radfahrer entgegenkam. Al fragte sich noch, wie man bei so dichtem Gedränge auch noch mit dem Rad dazwischen herumfahren konnte, als der Radfahrer direkt auf ihn zuhielt und er mit einem Sprung auf die Fahrbahn dem drohenden Aufprall auswich. Er hörte noch das laute Hupen eines Busses und sah ihn, wie eine Wand, auf sich zukommen. Al riss die Augen auf und stand wie erstarrt, als er einen schmerzhaften Stoß ins Kreuz erhielt und auf den Gehweg zurückstürzte. Heftig prallte er auf den Boden und schlug sich die Handflächen und das Knie auf. Es blutete und er wälzte sich stöhnend auf den Rücken.
Vor ihm stand Jake und schüttelte den Kopf. "Da hast du Arsch ja noch mal Glück gehabt, dass ich dir ins Kreuz getreten habe. Ohne mich wärst du jetzt nur noch Brei, das ist dir doch klar, oder?"
"Meine Hände", jammerte Al. "Mein Knie ..."
"Du bist ne alte Memme", schimpfte Jake. "Ich bin über zehn Meter tief gefallen. Das tat weh, aber dieses Gejammer, wegen ein paar Schrammen, ist lächerlich."
Die Frau mit den Tragetaschen erreichte die Stelle, an der Al noch auf dem Boden lag. Sie sah, dass sich niemand um dein jungen Mann kümmerte und setzte ihre Einkaufstaschen ab.
"Haben Sie sich etwas getan, junger Mann?", fragte sie.
Al blickte von Jake zu der Frau. "Es geht schon", sagte er. "Jake kümmert sich schon um mich."
"Wer?", fragte die Frau und sah sich um.
"Du bist zu dämlich", sagte Jake. "Ich hatte dir gesagt, dass andere mich nicht sehen können. Sie können mir übrigens auch nicht hören."
"Sie sind verwirrt", stellte die Frau fest. "Können Sie aufstehen? Dann lassen Sie uns dort hinüber in den Schatten gehen. Ich habe ein paar Papiertaschentücher dabei und vorhin hatte ich noch Heftpflaster in der Apotheke gekauft. Wir sollten etwas auf ihre Wunde tun, sonst bluten Sie sich noch die ganze Hose durch."
Al sah fragend zu Jake hinüber.
"Da spielt die Musik", sagte Jake und deutete auf die Frau. "Sie will dir helfen. Ich weiß zwar nicht wieso, aber sie will es tun. Dafür gibst du ihr die Brieftasche zurück. Du sagst ihr, sie wäre ihr aus der Tasche gerutscht."
Al klappte seinen Mund auf und zu.
"Kein Wort!", befahl Jake. "Du sagst jetzt nichts. Und du gibst die Geldbörse zurück."
Die Frau zog ihre Taschen in den Schatten, während Al sich langsam aufrappelte. Krampfhaft hielt er seine Hand auf der Tasche, in der die Beute versteckt war.
"Das kommt überhaupt nicht in Frage", flüsterte er.
Jake trat ihm mit seinen Chucks in die Wade, worauf Al wieder einknickte.
"Au!", rief er schmerzverzerrt. "Das darf doch nicht wahr sein."
Die Frau blickte auf.
"Warten Sie, ich helfe Ihnen."
"Ich denke, du bist ein Schutzengel", flüsterte Al Jake zu.
"Das bin ich auch. Ich habe dich doch vor dem Scheißbus beschützt, oder? Es hat mir aber auch keiner gesagt, wie ich meinen Job machen muss. Wenn du ihr nicht gleich die Patte zurückgibst, werde ich dich weiter treten, bis du es tust - das versprech ich dir. Oder soll ich dir sofort noch eine Kostprobe geben?"
"Nein, bloß nicht!", rief Al aus.
"Es macht mir aber keine Mühe", sagte die Frau und half Al auf die Beine. Fürsorglich geleitete sie ihn zu ihren Taschen, die neben einem kleinen Mauervorsprung standen, auf den er sich setzen konnte. Während sie dann in ihren Taschen nach dem Pflaster suchte, bückte sich Al und ließ die Geldbörse unauffällig neben die Tasche gleiten.
"Ist das Ihre Geldbörse?", fragte er laut und hob sie auf.
"Mein Gott, ja", sagte sie. "Das ist meine. Sie muss aus der Tasche gerutscht sein. Meine ganze Rente ist darin. Es wäre nicht auszudenken, wenn sie weg gewesen wäre."
"Ich würde Ihnen empfehlen, sie lieber ganz unten in die Tasche zu stecken", sagte Al. "Dann kann sowas nicht passieren."
"Ja ich weiß ja", sagte sie. "Ich bin manchmal so leichtsinnig. Ich danke Ihnen vielmals, dass sie sie aufgehoben haben."
Al lächelte sie an. Er spürte, wie froh sie war, dass ihr Geld nicht verloren war und fühlte sich auf einmal sehr schäbig, dass er diese Frau um ihre ganze Rente bringen wollte. Er sah auf und erkannte die Silhouette von Jake, der lässig an einer Laterne lehnte und ihm anerkennend zunickte.
"Sie sollten die Wunde zu Hause noch einmal richtig auswaschen, damit sie sich nicht entzündet", sagte die Frau. "Ich danke Ihnen noch einmal ganz herzlich. Man findet heute nicht mehr viele ehrliche Menschen."
Sie verabschiedete sich und hob ihre Taschen wieder auf.
"Soll ich Ihnen helfen?", fragte Al.
"Danke, aber ich wohne gleich um die Ecke."
Als sie weg war, setzte sich Jake zu ihm auf den Mauervorsprung.
"War das jetzt so schwer?", fragte er.
"Ich hatte noch nie eine Beute wieder zurückgegeben."
"Und wie hat es sich angefühlt?", wollte Jake wissen.
"In diesem Fall ganz gut. Es wäre ihre Rente für den ganzen Monat gewesen."
"Eben. Das geht einfach nicht."
"Das sagt jemand, der einen Kiosk aufbricht, um Schnapps zu klauen."
"Ich habe doch wohl dafür bezahlt, oder? Wer ist denn hier noch lebendig? Du oder ich?"
"Ich sag ja schon nichts mehr ..."
Jake sah ihn von der Seite an.
"Du musst dich ändern."
"Ich komme zurecht", sagte Al.
"Kommst du nicht", sagte Jake. "Dein Konto ist echt voll. Was glaubst du, warum ich in den Tod gestürzt bin? Ich habe die Zeichen nicht erkannt oder nicht erkennen wollen. Mein Konto war voll."
"Du willst mir damit sagen ...?"
"Klar. Wenn dein Konto voll ist, sieht man auch schon mal weg. Ich hatte echt einen Moment lang überlegt, ob ich dir überhaupt ins Kreuz treten soll, als der Bus auf dich zurollte."
Al blickte müde zu Boden.
"Was hat deine Meinung geändert?", fragte er leise.
"Du kannst die Kurve noch kriegen. Hattest du nicht mal einen Beruf erlernt?"
"Ja, Einzelhandelskaufmann", sagte Al. "Damit kannst du keine großen Sprünge machen."
"Na und? Viele Menschen verdienen sich damit ihren Lebensunterhalt. Mach was. Geh arbeiten, besuch wieder ne Schule oder sonstwas."
"Du stellst dir das so einfach vor."
"Niemand hat gesagt, dass es einfach ist. Ich hatte es nich geschafft. Aber du hast diese Chance. Mach was draus."
Al überlegte.
"Und wenn ich drauf scheiße und lieber als Taschendieb weiterarbeite?"
Jake lächelte.
"Dann hätte ich meine Wette mit Nathaniel gewonnen und du bleibst das kleine Arschloch, das du bist. Er heißt nämlich eigentlich nicht Nat. Das sage ich nur immer."
"Ihr wettet auf das Schicksal von Menschen?"
"Nicht auf das Schicksal. Nur auf die Entscheidungen der Menschen. Meine Güte, Engel brauchen auch ihren Spaß."
"Ich werde es mir überlegen."
"Denk nicht zu lange nach, Al. Ich werde mich jetzt verabschieden. Ich werd noch in der Nähe sein, aber du wirst mich nicht mehr sehen. Nach und nach wirst du mich auch vergessen. Ob du es mir nun glaubst oder nicht, aber ich würde mich freuen, wenn wir uns erst in vielen Jahren wieder über den Weg laufen würden."
Er reichte Al seine Hand und er ergriff und schüttelte sie.
Jake holte noch einmal aus und trat Al mit voller Kraft gegen das Schienbein. Al schrie laut auf und hielt sich das Bein.
"Verdammt, was soll das?"
"Nur zur Erinnerung an unser Gespräch", sagte Jake und grinste breit. "Du Blödmann."
Al zog sein Hosenbein hoch und betrachtete die schmerzende Stelle. Als er seinen Blick wieder hob, war Jake verschwunden. Die Passanten liefen vorbei und beachteten Al nicht weiter. Alles war wie immer. Ganz allmählich bildete sich an seinem Schienbein ein blauer Fleck. Er hatte das alles offenbar nicht geträumt.
"Jake?", fragte er und blickte sich um. Niemand antwortete. Jake war wirklich verschwunden.
Al betrachtete wieder sein Bein und ganz allmählich erschien ein Lächeln auf seinen Lippen, das immer breiter wurde.